Er gilt als der wichtigste US-amerikanische Romancier des 20. Jahrhunderts. Doch erst mit der Verleihung des Nobelpreises für Literatur 1950, rückwirkend für das Jahr 1949, erlangte William Faulkner (1897 -1962) eine halbwegs gesicherte finanzielle Existenz, wurden seine Bücher nun auch weltweit verlegt und gelesen. Faulkner beschäftigt sich in seinen Werken vor allem immer wieder sehr dezidiert mit dem kulturellem und wirtschaftlichen Untergang des Südens der USA, der großen Ignoranz und endlosen Eitelkeit der ehemals großen Farmer Familien, die nach dem verlorenem Bürgerkrieg, wie ein mittelalterliches Bollwerk, die Schranken zwischen den ehemaligen Sklaven und ihrer Selbst aufrecht zu erhalten gedachten. Aber auch die Kriegsgewinnler, Spekulanten und ehemaligen korrupten Waffenlieferanten aus dem Norden, die nach der Niederlage der Südstaaten, wie Heuschrecken gleich, den Süden überfluteten, fließen immer wieder in Faulkners Erzählungen mit ein. Seine literarisch universelle Symbolik und anspruchsvolle Erzähltechnik, wie den inneren Bewusstseinsstrom, erinnern an große europäische Schriftsteller wie James Joyce, Marcel Proust und Virginia Woolf.
Gut über ein dutzend seiner Werke wurden dann auch, nach seiner Nominierung zum Nobelpreis, liebend gerne mal verfilmt, welche aber, mal mehr oder weniger, doch alle recht erfolglos an den Kinokassen Hollywoods waren. Wen wundert es. Die Ausnahme ist und bleibt wohl die Verfilmung „Der lange heiße Sommer“, in der Paul Newman 1958 und der große Orson Welles sich ein Stelldichein gaben.
Allerdings wurden hier auch gleich drei seiner Erzählungen Hollywood passend zu einem Drehbuch zusammengeschustert. Und man merkt es dem Film auch an, auch wenn es sicherlich die erfolgreichste Faulkner Verfilmung ist, dass es an allem fehlt, was diesen Autor eigentlich ausmacht.
Bleistift, Farbstift, Aquarell
Wvz. 5296
Format: 700 x 398 mm
März 2022