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Wiener Staatsoper

Die Wiener Staatsoper ist einer der bekanntesten Opernhäuser der Welt und die kulturelle Nachfolgerin der einstigen Hofoper Wiens, zu deren Eröffnung, im Jahre 1869, Wolfgang Amadeus Mozarts Oper Dun Juan aufgeführt wurde. Es ist die wohl düsterste, aber auch eindringlichste Oper des einst so jungen Genies, in der er angeblich, nach Meinung einiger Zeitzeugen, den Tod seines despotischen Vaters verarbeitet haben soll.

Mozart und Wien, ein Thema für sich – denn Wien galt damals als d i e Hauptstadt der Musik, eine Anstellung bei Hofe als die größtmögliche Anerkennung für jeden aufstrebenden Musiker. Für Mozart wurde sie zum Verhängnis, bescherte ihm Ruhm und Untergang zu gleich. Kaiser Joseph II. lockte Mozart aus dem beschaulichen Salzburg in die Landeshauptstadt und umwarb ihn mit der Möglichkeit seine kommenden Opernkompositionen, Entführung aus dem Sareil und Cosi fan tutte, an der Hofoper, im Beisein des Monarchen selber, uraufführen zu können. Und selbst Mozarts Hochzeit des Figaros, nach einem damals höchst umstrittenen Libretto, welches die Privilegien des Adels in Frage stellt, erlaubte der aufgeklärte Monarch dennoch, trotz aller Bedenken seiner Berater und der drohenden, revolutionären Ereignisse in Frankreich.

Warum Kaiser Leopold II. nun ausgerechnet bei der Don Juan Oper erstmals einer Uraufführung Mozarts fern blieb, scheint mir nicht hinreichend geklärt. Und warum gerade diese Oper, die heute als einer der ganz großen Meisterwerke der Musikwelt gilt, nach nur wenigen Tagen aus dem Programm der Hofoper genommen wurde ebenso. Seine wohl bekannteste Oper, Die Zauberflöte, wurde schon gar nicht mehr an der Hofoper selber aufgeführt, sondern im damals eher bürgerlichen Freihaus auf der Wieden.

All dies hat dem Mythos, um Mozarts Untergang, den Verschwörungstheoretikern, die es auch schon damals gab, ausreichend Nahrung beschert. Viele suchten einst die Schuld an Mozarts Abstieg in Wien beim damaligen Hofkomponisten Antonio Salieri, der als hart arbeitender Musiker die Leichtigkeit, mit dem dieses frivole Kind seine genialen Kompositionen, scheinbar aus Gotteshand selber, nur so zu flogen, nicht ertragen konnte und somit all seine hochrangigen Kontakte dazu nutzte Mozart in Allem zu schaden, zu boykottieren, wo er nur konnte. Aber auch dies gehört wohl vermutlich ins Reich der Phantasie, auch wenn es im Film Amadeus, von Milos Forman, für echtes Gänsehaut Feeling sorgt. Leider gibt es den Film heute nicht mehr in der Original Tonfassung, mit dem ach so typischen Wiener Schmäh.

Der Geschmack des Todes ist auf meiner Zunge. Ich fühle etwas, das nicht von dieser Welt ist.
Wolfgang Amadeus Mozart (1756 – 1791)

Auch die wirkliche Todesursache Mozarts ist bis heute nicht wirklich eindeutig geklärt. Er selber glaubte tatsächlich daran vergiftet zu werden. Doch von wem? Vielleicht war es dann doch die Syphilis, in Kombination mit deren damals üblichen, aber folgenschweren Behandlung mit reinem Quecksilber die unweigerlich zur Vergiftung des gesamten Organismus führte. Er kam nicht mehr dazu sein allzu bewegendes, berühmtes Requiem selber zu vollenden, welches angeblich ein Unbekannter, für sehr viel Geld, der nicht genannt werden wollte, bei ihm in Auftrag gegeben hatte. Eine Tatsache, die erneut viel Raum für Spekulationen bot. Andere haben sein Requiem für ihn beendet, bei dem seine überaus geschäftstüchtige Frau Constanze, das „Stanzerl“, eine treibende Kraft gewesen zu sein scheint. Dennoch wurde es ein bleibendes, bemerkenswertes und bis Heute unter die Haut gehendes Meisterwerk.

1791, mit nur 35 Jahren, verstarb Wolfgang Amadeus Mozart – hatte in nur so wenigen Jahren erschaffen, auf ewig bleibendes komponiert, wie kein anderer je zuvor und nach ihm auch nie wieder. Am Ende wurde er in einem glanzlosen Massengrab vor den Toren Wiens verscharrt. Doch schon kurz nach seinem Tod begann sein eigentlicher Ruhm, ging seine Musik plötzlich wie entfesselt um die Welt, rissen sich die Opernhäuser um Mozarts Kompositionen und manifestierten somit seine musikalische Unsterblichkeit, während seine zahlreichen Kritiker zunehmend in Vergessenheit gerieten. Die Zeit ist gnadenlos im Umgang mit seinen Genies, aber erst Recht mit jenen, die diese zu Lebzeiten verleugnen.

Manche Lichter leuchten heller und großartiger als andere, dafür eben nur allzu kurz, aber auf ewig unvergessen.

Wiener Staatsoper
Federzeichnung, Farbstift, Aquarell
210 x 340 mm
Dvz. 1377
02.08.2020

Zum Abschluss meine Mozart Lieblingsymphonie, die No. 40, allerdings nicht aus Wien, sondern gespielt von den Berliner Philharmoniker