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Venedig – Gezeitenwende

Venedig in Zeiten der Pandemie, im Jahre 2020, ermöglicht vermutlich plötzlich Einsichten und Einblicke in eine märchenhafte, allzu schöne, aber auch in eine fragile, vergängliche Stadt, welche durch den seit Jahren immer weiter zunehmenden Massentourismus fast gänzlich verstellt, ja sogar entstellt wurde – zuletzt durch Horden von Tagestouristen, von Kreuzfahrtschiffen strömend, die größer und monumentaler waren, als jeder venezianische Palast.

Ich weiß nicht ob der Venezianer die Zeiten der unfreiwilligen Ruhe wirklich genießen kann. Zum einen kann er selber, dank der Vermietung noch letzter, halbwegs bezahlbarer Wohnungen und Zimmer an Geiz ist Geil Touristen, kaum noch in seiner eigenen Stadt wohnen, zum anderen aber lebt natürlich nicht nur die Stadt selber, sondern auch eine ganze Region, von den Besuchern aus aller Welt. Ich mag das nicht zu beurteilen.

Aber kaum ist die Pandemie auch nur ansatzweise abgeflacht, ist plötzlich die größte Sorge Aller, ob man dann nicht doch noch irgendwo im Ausland Urlaub machen kann – als wenn es nichts Anderes, es kein Leben nach 2020 gäbe. Welch Groteske! Ich verkneife mir jetzt hier, an dieser Stelle, dass berühmte Liebermann Zitat …

Bleiben Sie gesund!

Venedig – Gezeitenwende
Federzeichnung, Farbstift, Aquarell, Collage
335 x 630 mm
Wvz. 5235
Juli 2020

Rialto
Federzeichnung, Farbstift, Aquarell
205 x 330 mm
Dvz. 1369
13.07.2020