Prometheus, ein Titan in der griechischen Mythologie, ist bekannt dafür, dass er das Feuer von den Göttern des Olymps stahl und es den Menschen brachte. Diese Tat machte ihn zu einem der wichtigsten Kulturbringer in der griechischen Mythologie und symbolisiert den Fortschritt und die Zivilisation der Menschheit.
Nachdem alle Schlachten geschlagen und die Machtverhältnisse im Olymp geklärt waren, machte sich unter den Göttern des Olymps allmählich Langeweile und Müßiggang breit. So bat Zeus seinen Sohn Hephaistos, den Gott der Schmiede, sich etwas ganz Besonderes einfallen zu lassen, um für angemessene Unterhaltung zu sorgen, vor allem aber, um „etwas“ zu schaffen, das den Göttern nicht nur als Spielzeug dienen konnte, sondern „etwas“, das ihnen auch auf ewig Huldigung und Verehrung schuldig bleiben würde. Denn was wäre das für eine Götterwelt, wenn sie über eine leere Welt, also nur über leere Wiesen, Felder, Berge, Seen und Meere herrschen wollte?
Die Schöpfung der Tiere und Menschen
Hephaistos überlegte lange, lange – und schuf dann in einer Art Geniestreich aus reinem Lehm eine Unzahl unbestimmter Tiere in den verschiedensten Formen und Gestalten – und schließlich den Menschen (den Mann) nach dem Bilde der Götter selbst. Zeus war begeistert und beauftragte nun den Titanen Epimetheus (den „Nachhinein denkenden“), allen Gestalten, die Hephaistos aus Lehm geschaffen hatte, bestimmte Eigenschaften zuzuweisen. Erst dann wollte er allen Figuren den Hauch des Lebens einhauchen. Eifrig machte sich der etwas naive Titan ans Werk und schuf die Tierwelt, wie wir sie heute kennen. Er erfand Flügel und Federn für die einen, lange und kurze Beine für die anderen, Flossen und die Atmung unter Wasser für die dritten. Epimetheus hat sich richtig ausgetobt, und er hat es gut gemacht – je größer das Tier, desto langsamer, je kleiner, desto schneller, die einen mit Fell und geschmeidig, die anderen mit dicker Haut und kaum zu bezwingen. Doch am Ende gingen ihm die Ideen aus, und für den „Rest“ der Figuren, die Menschen, fiel ihm einfach nichts mehr ein. So bat er seinen Bruder Prometheus (der im „Vorausdenkende“), ihm zu helfen, den Auftrag des Zeus doch noch zu erfüllen. Prometheus spielt also eine wichtige Rolle in der weiteren Entwicklung der Menschheit. Er hat den Menschen ihre individuellen Eigenschaften und Fähigkeiten verliehen, die sie von allen Tieren dieser Welt unterscheiden. Prometheus war also nicht nur Kulturbringer, sondern auch Lehrer der Menschheit.
Der erste Eklat gegen Zeus
Es war eine glückliche Zeit für die aus Lehm geformte Menschen-Männerwelt. Ein Paradies! Das Korn musste nur geerntet, nicht gesät werden, das Fleisch der Tiere, die sie weder jagen noch schlachten mussten, lag ihnen zu Füßen, wann immer sie wollten. Das ewige Feuer, das nach dem Willen des Zeus in den Wipfeln der Bäume brannte, brauchten die Menschen nur zu pflücken, um Licht, Wärme, Schutz vor wilden Tieren und einen kochenden Kessel zu haben. Und tatsächlich gab es damals noch regelmäßig gemeinsame Feste mit Zeus, allen Göttern des Olymp und den Sterblichen, den Menschen. Aber die Rollen waren immer klar verteilt: Zeus und die Götter des Olymp waren zu huldigen und mit Opfergaben zu verehren. Als der Reichtum, die Dekadenz, der Überfluss an allem und die Gleichgültigkeit der Götter gegenüber ihrem Spielzeug, den Menschen, die sich unter diesen Bedingungen nie hätten entwickeln können, immer mehr zunahm, erregte dies den Zorn des Prometheus.
Bei einem weiteren gemeinsamen Fest von Göttern und Menschen gelang es Prometheus, durch einen einfachen optischen Trick, Zeus dazu zu bewegen den minderen Anteil der Opfergaben auszuwählen und somit den Menschen den Großteil zuzuspielen. Als Zeus sich dieser Täuschung bewusst wurde, tobte er vor Wut und glaubte fest an die Undankbarkeit der Menschen – die von Prometheus Ansinnen aber rein gar nichts wussten. Aber all ihr beteuern ihrer Unschuld nutzte ihnen nichts. Zeus entzog den Menschen all ihre Privilegien: In Zukunft müssten sie selbst das Korn anbauen, auf Jagd gehen und schlachten müssen. Aber das schlimmste war – er nahm ihnen das Feuer aus den Wipfeln der Bäume, machte sie somit gänzlich schutzlos und das zubereiten von Nahrung fast unmöglich.
Der Diebstahl des Feuers
Prometheus erkannte natürlich, dass die Menschen ohne das göttliche Feuer erfrieren und verhungern würden, vollkommen schutzlos vor den deutlich stärkeren wilden Tieren wären. Er wollte ihnen beistehen – wollte wieder gutmachen, was er im Grunde selbst verschuldet hatte – sich in dieser Welt zu behaupten und auf eigenen Füßen zu stehen – auch ohne Hilfe und das Wohlwollen der Götter. In einigen Erzählungen half Athene, die Göttin der Weisheit, Prometheus, Zugang zum Olymp zu bekommen. Athene, bekannt für ihre Weisheit und ihren strategischen Verstand, hatte eine besondere Beziehung zu Prometheus. Sie schätzte seinen Mut und seine Entschlossenheit, den Menschen zu helfen. Mit ihrer Hilfe gelang es Prometheus, das Feuer von den Göttern zu stehlen. Er entzündete einen Stab aus Fenchelholz am ewigen Feuer und brachte es den Menschen. Mit dem Feuer konnten die Menschen nun Licht und Wärme erzeugen, Nahrung kochen, Metall schmieden und Werkzeuge herstellen. Das Feuer wurde zu einem Symbol für Wissen, Fortschritt und Zivilisation.
Die Strafe des Zeus
Zeus war abermals außer sich vor Wut, als er entdeckte, dass Prometheus das Feuer gestohlen hatte. Um Prometheus zu bestrafen, ließ Zeus ihn an einen Felsen im Kaukasusgebirge fesseln. Jeden Tag kam ein Adler, um an seiner Leber zu fressen, die jede Nacht wieder nachwuchs. Diese grausame Strafe sollte ewig dauern. Die Geschichte erzählt jedoch, dass Prometheus schließlich von Herakles (Herkules) befreit wurde. Herakles tötete den Adler und löste Prometheus von seinen Fesseln. Doch auch die Menschen bestrafte Zeus erneut. Er schickte Ihnen die Pandora, mit einer verhängnisvollen Büchse …
Fazit
Die Geschichte von Prometheus und dem Diebstahl des Feuers ist ein bedeutendes Symbol für den menschlichen Fortschritt und die Suche nach Wissen. Sie zeigt die Opfer, die für den Fortschritt gebracht werden müssen, und stellt Prometheus als einen Helden dar, der den Menschen half, sich aus Dunkelheit und Unwissenheit zu befreien.
Bleistift, Farbstift, Aquarell
Wvz. 5383
Format: 1000 x 700 mm
August 2024