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Nadine Gordimer: Südafrikas Stimme gegen die Apartheid

Nadine Gordimer war eine bedeutende südafrikanische Schriftstellerin und politische Aktivistin, die 1923 in Springs, einem Vorort von Johannesburg, geboren wurde und 2014 verstarb. Sie wurde besonders durch ihre Romane und Kurzgeschichten bekannt, die sich mit den politischen und sozialen Spannungen in Südafrika während der Apartheid und danach auseinandersetzen.

Leben

Gordimer wuchs in einer gutbürgerlichen, weiß-jüdischen Familie auf, die eher unpolitisch war, doch die gesellschaftliche Ungerechtigkeit und Rassentrennung in ihrem Land beeinflussten sie von klein auf. Sie begann früh zu schreiben und veröffentlichte ihre erste Kurzgeschichte bereits im Alter von 15 Jahren. Sie studierte ein Jahr lang an der Universität von Witwatersrand in Johannesburg, bevor sie sich ganz dem Schreiben widmete. Durch ihre literarische Arbeit und ihr Engagement gegen die Apartheid entwickelte sie enge Beziehungen zu vielen politischen Aktivisten, darunter auch Mitglieder des African National Congress (ANC) und Nelson Mandela. Sie war eine starke Verfechterin von Gleichberechtigung und Gerechtigkeit und setzte sich aktiv gegen das Apartheid-Regime ein.

Werk

Nadine Gordimer schrieb über 15 Romane sowie zahlreiche Kurzgeschichten und Essays. Ihr Werk spiegelt das Leben in Südafrika unter der Apartheid und den Übergang zu einer demokratischen Gesellschaft wider. Einige ihrer wichtigsten Werke sind:

  • „Burger’s Daughter“ (1979): Ein Roman über das Leben der Tochter eines inhaftierten Anti-Apartheid-Aktivisten. Das Buch wurde in Südafrika kurzzeitig verboten, weil es als bedrohlich für das Regime angesehen wurde.
  • „July’s People“ (1981): Dieser Roman beschreibt eine hypothetische Zukunft, in der ein Bürgerkrieg ausbricht und ein weißes Ehepaar in die Obhut seines schwarzen Dieners fliehen muss. Es zeigt die komplexen Machtverhältnisse in einer post-apartheid Gesellschaft auf.
  • „The Conservationist“ (1974): Dieser Roman erhielt den Booker Prize und thematisiert die Isolation eines reichen weißen Mannes in Südafrika und seine Entfremdung von den Menschen und der Natur um ihn herum.
  • „None to Accompany Me“ (1994): Hier wird der Übergang zur Demokratie in Südafrika erforscht, und die Auswirkungen auf die Menschen, die zuvor am politischen Aktivismus beteiligt waren.

Literarische Bedeutung und Auszeichnungen

Gordimer wurde 1991 mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. In der Begründung hieß es, sie sei eine Schriftstellerin, „die – mit Hilfe von großem epischem Atem – dem leidvollen Erlebnis von Südafrika großen Nutzen gebracht hat“. Neben dem Nobelpreis erhielt sie zahlreiche weitere Auszeichnungen, darunter den Booker Prize für „The Conservationist“. Ihr literarisches Schaffen war stark geprägt von einem tiefen moralischen und politischen Bewusstsein. Sie untersuchte die Auswirkungen von Rassismus, Unterdrückung und Ungerechtigkeit nicht nur auf gesellschaftlicher Ebene, sondern auch auf individueller, emotionaler und psychologischer Ebene. Nadine Gordimer blieb bis zu ihrem Tod eine bedeutende Stimme in der Literatur und im politischen Aktivismus, insbesondere in Bezug auf Fragen der Gerechtigkeit, Freiheit und Gleichheit.

Federzeichnung, Farbstift, Aquarell
Wvz. 5384
Format: 350 x 250 mm
September 2024