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John Lennon

Es ist bemerkenswert, dass Paul McCartney und John Lennon, und zu einen gewissen Teil auch George Harrison, Songs geschrieben haben, die uns, meiner Meinung nach, Jahrhunderte begleiten werden. Man darf nicht vergessen, wie jung sie damals waren! Sie waren erst Anfang 20, als sie diese großartigen Hits geschrieben haben. Ich glaube, ihre Musik ist wie ein guter Wein. Sie wächst mit dem Alter.“
George Martin (1926 – 2016)

Als ich Mitte der 1970er Jahre zu einem strammen Beatles Fan wurde, gab es die Band schon gar nicht mehr. Ich kannte dennoch alle Alben und die Jahre der Veröffentlichung, kannte alle Songs und konnte diese nicht nur von Anfang bis Ende mitsingen, sondern auch jeweils den entsprechenden Langspielplatten zuordnen. Und obwohl sich die Beatles schon vor Jahren aufgelöst hatten, war das Quartett John, Paul, George und Ringo in der Presse immer noch omnipräsent, ebenso wie jene Bands, die damals gerade die obersten Plätze der Charts belegten. Gerüchte um eine mögliche Wiedervereinigung der Liverpooler Pilzköpfe machten immer wieder die Runde, gebotene Rekordsummen von angeblich bis zu 100 Millionen Dollar, für ein einziges Livekonzert, standen im Raum, ohne das dies je von einem der Bandmitglieder bestätigt wurde.

Auch in der Schule war natürlich meine Beatles-Besessenheit allseits bekannt und somit erfuhr ich am 9. Dezember 1980 tatsächlich von meinen überaus mitfühlenden Mitschülern, im Klassenraum, von der Ermordung John Lennons, einen Tag zuvor. Ich habe es bis heute nicht vergessen. Damit war der ewige Traum, von der Neuauferstehung der Beatles, endgültig und abrupt beendet. Und so entgegnete Jahre später George Harrison entnervt auf die Frage eines Journalisten nach einer Wiedervereinigung der Beatles auch ohne John:

So lange John Lennon tot ist, wird es keine Wiedervereinigung der Beatles geben.“
George Harrison (1943 – 2001)

John Lennon

Leben ist das, was passiert, während du fleißig dabei bist, andere Pläne zu schmieden.“
John Lennon (1940 – 1980)

Ohne nun den jeweiligen Beitrag von George und Ringo zum unsterblichen Erfolg der Beatles schmälern zu wollen, so gelten eben doch John und Paul als die maßgeblichen, kreativen Köpfe der Jahrhundertband, welche einst sogar Leonard Bernstein als die größten Liedermacher seit Schubert lobte. Gut über 95% der Beatles-Kompositionen gehen auf das Konto des legendären Markenzeichen Lennon&McCartney, wobei Kennern allerdings klar ist, das sowohl John und auch Paul ihre Songs jeweils immer alleine komponierten und erst im Studio der gesamten Band vorstellten, um das Arrangement zu besprechen. Da der Urheber eines Songs allerdings immer auch den Leadvocalpart übernahm, ist die Zuordnung, wer welchen Song geschrieben hat, somit relativ leicht. Auch George Harrison sang grundsätzlich seine Beatles-Kompositionen, wie z.B. seine überaus erfolgreichen Songs, wie While my guitar gentle weeps (das eindrucksvolle Gitarrensolo stammt hier von Eric Clapton) oder Here comes the Sun, immer selber.

Dennoch gibt es hinsichtlich des Leadvocalparts auf dem musikhistorischen Meilenstein Sgt. Pepper – von der allmächtigen Musikzeitschrift Rolling Stone auf Platz 1 der besten 500 Musikalben aller Zeiten gewählt – zwei bemerkenswerte Ausnahmen. Zum einen hinsichtlich With a Little Help from My Friends, jenem Song, bei welchem John und Paul wohl wirklich tatsächlich zusammen am Klavier sitzend, in launiger Improvisation, gemeinsam komponiert haben sollen, dann am Ende aber Ringo Starr singen durfte. Weitere Berühmtheit erlangte With a Little Help from My Friends durch den stimmgewaltigen Joe Cocker, in seiner unvergesslichen Woodstock Version.

Die weitere Ausnahme – der letzte Song auf Sgt. PepperA day in the life – eine einmalige, musikalische Montage einer Lennon, bzw. McCartney Komposition, die sich schon in den jeweiligen, separaten Aufnahmephasen befanden. Dem einen fehlte ein Mittelteil, dem anderen ein logischer Anfang und ein sinniges Ende. Man hört sehr genau heraus, von wem hier das Intermezzo stammt, bevor es dem musikalischen, apokalyptischen Ende entgegen geht.

„Teil der Beatles zu sein, war eine kurze, unglaubliche Zeit in meinem Leben. Es hat 22 Jahre gedauert, bis es so weit war und nur 8 Jahre später war es wieder vorbei.
Ringo Starr (* 1940)

21 x 34,5 cm
Federzeichnung, Aquarell, Farbstift
PVZ: D560
​2017

Wenn ich Songs schreibe, versuche ich damit das gleiche Gefühl zu erreichen, dass ich empfand, als ich die Beatles das erste Mal gehört habe. Die Beatles sind so sehr Teil von mir, dass ich es gar nicht richtig erklären kann. Für mich ist ihre Faszination so offensichtlich, dass ich denke, jeder müsste so fühlen.“
Phil Collins (*1951)