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Im Schatten von Eden

In Folge der Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre, angefacht durch immer weiter zunehmenden Konsum auf Pump und völlig irrwitzigen Börsenspekulationen von Investoren die sich das Geld am Ende sogar selber liehen, verloren Millionen von Menschen nicht nur ihre Arbeit, ihre Häuser, Grund und Boden, sondern auch ihre gesamte Existenz. Ganze Völkerscharen, aus den Städten und von den Farmen fliehend, zogen durch die Lande auf der Suche nach Arbeit, die es einfach nicht mehr gab. Und wenn doch einmal, wurde diese zu Hungerlöhnen vergeben die kaum Aussicht auf ein halbwegs normales Leben boten. Sie hausten dann in ihren Wagen, zusammen geparkt zu ganzen Siedlungen, schnell zusammen geschusterten Holzhütten ohne jeglichen Komfort und versuchten dann, neben ihrem langen 16 Stundentag, dem kargen Land noch ein wenig zusätzliche Nahrung abzuringen.

Federzeichnung, Farbstift, Aquarell
Wvz. 5191
Format: 417 x 328 mm
November 2019

In meiner Kindheit gab es die Familienserie „Die Waltons“, deren Geschichte genau in jener Zeit spielte. Auch wenn die Waltons, aus heutiger Sicht, natürlich arm waren, sich nichts leisten konnten, so zählten sie dennoch in jener Zeit zu den Privilegierten, denn sie hatten sich nie dazu hinreißen lassen, wie viele andere in den Roaring Twenties, sich Dinge zu leisten die sie selber nicht hätten bezahlen können oder sich gar dazu überreden lassen, z.B. auch ihre kleine Sägemühle durch Kredite zu modernisieren, zu erweitern und hierfür vielleicht Ihren Berg, Haus, Grund und Boden zu verpfänden.

In der ein oder anderen Folge der Serie versuchen Bodenspekulanten immer mal wieder den Waltons ihr Land, ihren Berg abzukaufen und stellen der Familie natürlich damit ein weniger beschwerlicheres, ein Sorgenfreieres Leben, in dem man sich auch mal was leisten kann, in Aussicht. Alle diese Versuche scheitern allerdings an der Weitsicht von Grandpa Walton der zurecht resümiert, das Geld nur fiktiv sei, im Grunde schon morgen nichts mehr wert sein kann, der Berg aber ewig stehen würde. Welch ein Philosoph …

Waltons Mountain 1872
Federzeichnung, Farbstift, Aquarell
Wvz. 5117
Format: 330 x 205 mm
Oktober 2018

Auch wenn die Geschäfte in den 1930er Jahren in der Sägemühle der Familie gleich gegen Null gingen, so waren die Waltons der Serie, dank ihres Landes, eigentlich recht autarke Selbstversorger, denn auch wenn das ein oder andere Kind mal ohne Schuhe zur Schule laufen musste, so doch niemals hungrig.

Für Millionen Wanderarbeiter sah das damals allerdings völlig anders aus.

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