Das Bild zeigt einen düster dargestellten Hofnarren, der auf einem riesigen Haufen von Goldmünzen sitzt. Er trägt ein typisches Narrenkostüm in bunten Farben, komplett mit Glöckchen an seiner Mütze. Doch anders als die fröhlichen Hofnarren, die wir aus Geschichten und Überlieferungen kennen, wirkt dieser Narr finster und von der Macht des Goldes korrumpiert. Sein Gesicht, verhärtet in einem boshaften, nachdenklichen Ausdruck, wird durch eine goldene Maske noch verstärkt. Um ihn herum liegen Schädel, die unmissverständlich auf die Vergänglichkeit und den Tod hinweisen.
Die Geschichte von König Midas, einem der bekanntesten Mythen über die Gefahren der Gier, kommt einem sofort in den Sinn. Midas wünschte sich, dass alles, was er berührt, zu Gold wird. Dieser Wunsch wurde ihm gewährt, doch bald erkannte er die verhängnisvollen Folgen: Er konnte weder essen noch trinken, da auch seine Nahrung zu Gold wurde. In seiner Verzweiflung verwandelte er sogar seine geliebte Tochter in eine goldene Statue. In diesem Bild könnte der finstere Hofnarr als symbolische Darstellung von König Midas gesehen werden. Beide Figuren sind durch ihre unersättliche Gier nach Gold verdammt und verdeutlichen, dass Reichtum nicht gleichbedeutend mit Glück oder Erfüllung ist. Das düstere Ambiente und die bedrohliche Atmosphäre des Bildes verstärken diese Botschaft und betonen die Schattenseiten des Strebens nach materiellem Reichtum und Macht.
Insgesamt ist das Bild eine Allegorie auf die zerstörerischen Auswirkungen der Gier und erinnert an die Lehren der Geschichte von König Midas. Es zeigt, dass die Verlockung des Goldes eine trügerische Falle ist, die letztlich mehr Schaden anrichtet, als sie Nutzen bringt.
Bleistift, Farbstift, Aquarell
Dvz. 1753
Format: 250 x 175 mm
01.07.2024