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Frédéric Chopin

Allzu gerne habe ich einst bei meiner Arbeit klassischer Musik gelauscht: Bach, Mozart, Beethoven, Liszt, Chopin, usw. Und auch wenn diese Zeiten längst vorbei sind, eben heute gänzlich anderes durch die Boxen dröhnt, so bleiben mir dennoch, bis heute, die einstigen, rein klassischen Stimmungskanonen in bleibender Erinnerung. So auch ein Chopin, den ich bereits 1986 mit den mir damaligen zur Verfügung stehenden Mitteln, als völlig unbedarfter Student der Grafik, ohne jegliche zeichnerische Erfahrungen, umzusetzen versuchte – und es vermutlich damals auch ganz toll fand. Ich erkenne heute, in meiner gut 35 Jahren alten Adaption, nicht mehr den Chopin, so wie ich ihn heute sehe, auch wenn ich mich einst nach dem von ihm einzigem existierenden Foto orientiert hatte. Aber sehen Sie selbst:

Natürlich wollte ich unbedingt dieses Mal, nach gut 35 Jahren, nicht erneut auf dieses eine von Chopin existierende Foto als Vorlage zurückgreifen wollen und stieß bei meinen Recherchen, natürlich wie immer, auf die immerzu gleichen idealisierenden Kritzeleien seiner Zeitgenossen. Aber eben auch rein zufällig, auf die für mich gänzlich neuen, auf rein forensischen Daten und auf einer recht großen Phantasie basierenden 3D Interpretation Chopins des Grafikers Hadi Karimi. Ich finde dies mehr als hoch interessant, ja mehr als spannend, vor allem weil sich selbst bei ihm seine zwei Chopin Versionen doch sehr voneinander unterscheiden:

Version 1
Version 2

Letztere Version diente mir hier als eine Vorlage zu dieser Zeichnung, weil diese auf Grund weiterer hinzugefügter forensischer Daten dem einstigen Aussehen Chopins angeblich noch näher kommen sollte. Aber am Ende natürlich, selbst am Computer, mit einem vermutlich riesigem Aufwand erarbeitet und generiert, bleibt es auch nur eine Vision Chopins und meine Zeichnung, egal wonach entstanden, somit nicht mehr als eine „Interpretation“ eines ehemaligen Genies, dessen Musik unsterblich ist und bleibt. Somit ist meine Portrait Hommage auch nicht weiter von Bedeutung und ganz sicher alsbald vermutlich wieder vergessen, während Chopins Musik eben, auf ewig, immer wieder aufgeführt und gespielt werden wird.

Chopin
Farbstift, Aquarell
Dvz. 1525
Format: 300 x 200 mm
16.10.2021