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Erich Kästner

Wohl immer noch viel und gerne gelesen und somit zeitlos populär ist Erich Kästner vor allem dank seiner Kinderbücher, wie Emil und die Detektive, Das fliegende Klassenzimmer, Das doppelte Lottchen oder Pünktchen und Anton. Doch gerade seine mal humoristisch, oft satirisch formulierten gesellschafts- und zeitkritischen Gedichte, Epigramme und Aphorismen, sowie seine offene Feindschaft gegenüber dem aufkommendem Nationalsozialismus rückten ihn ins Fadenkreuz der neuen Machthaber. Dennoch ist Erich Kästner einer der ganz wenigen Intellektuellen, welche auch nach der Machtergreifung Hitlers 1933 in Deutschland blieben – von nun an immer mit der Angst leben müssend, doch irgendwann einmal von der Gestapo verhaftet zu werden.

Somit ist er kurioser, ja unglücklicher Weise auch der einzige deutsche Schriftsteller, denn alle anderen, vor allem jene mit jüdischem Hintergrund, waren schon klugerweise emigriert, der am 10. Mai 1933 in Berlin bei der Verbrennung seiner eigenen Bücher, einer von der deutschen Studentenschaft inszenierten Aktion zur Vernichtung verfemten deutschen Schriftgutes, wie z.B. von Thomas u. Heinrich Mann, Hermann Hesse, Stefan Zweig, Erich Maria Remarque und Kurt Tucholsky, selbst beiwohnen musste. Doch trotz Berufsverbots und anderer Repressalien konnte sich Kästner, mit unter einem Pseudonym verfassten Drehbüchern zu diversen Komödien über Wasser halten.

Nach 1945, im Nachkriegsdeutschland, verschaffte sich Kästner als Präsident des P.E.N. Zentrums (1951-1962) und als bekennender Pazifist erneut eine öffentliche Stimme, machte sich zum Gegner Adenauers insbesondere in den Fragen der Remilitarisierung und der Spiegel-Affäre.

Erich Kästner
Farbstift
Dvz. 1551
Format: 265 x 202 mm
05.12.2021