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Die Göttliche Komödie

Als er 2016 ins Amt gewählt wurde, hatte wohl kaum jemand mit ihm im Vorfeld ernsthaft rechnen wollen. Denn auch sämtliche Politbarometer schienen sich geirrt zu haben, vielleicht weil diese mal wieder nicht wahrhaben wollten, was ihnen eben nicht genehm erschien, somit im Grunde nicht sein darf, was hätte nie so kommen sollen. Die sogenannte politische Elite, vor allem hier zu Lande, zeigte sich geradezu entsetzt hinsichtlich seiner „völlig unerwarteten“ Wahl, ja gänzlich peinlichst sprachlos und die gesamte Presse berichtet seit seinem Amtsantritt eigentlich im Stundentakt täglich immer wieder über seine vermeintlichen Skandale, Affären, um somit sein vorzeitiges politisches Ende herbei beschwören zu wollen. Auch über ein Amtsenthebungsverfahren, was von Beginn an ohne jede Aussicht auf Erfolg eingereicht worden war, wurde hier weitreichend berichtet und genüsslich ausgeschlachtet. Dennoch konnte man ihn nicht hinwegreden. Er sitzt immer noch auf seinem Platz.

Bei solch allseits einseitiger Polarisierung werde ich im Grunde eigentlich immer skeptisch, besonders hellhörig, doch gerade er hat wirklich von Anfang an nun wirklich keine Gelegenheit ausgelassen, um alle jene gegen sich selbst bestehenden negativen Klischees immer wieder neu zu bestätigen, es anscheinend sogar genießt, seinen Ruf als politisches Enfant terrible als Marke voller Stolz vor sich herzutragen. Allein die Wähler haben es Ende diesen Jahres selber in der Hand, dieser ganz besonderen Komödie ein offizielles Ende zu bereiten. Und wenn nicht, dann sollte sich tunlichst auch keiner beschweren.

Die Göttliche Komödie
Bleistift, Farbstift, Aquarell
Wvz. 5234
Format: 700 x 500 mm
Juli 2020