Er ist/war die Inkarnation markanter Westernhelden in Filmen wie Eine Hand voll Dollar, Zwei glorreiche Halunken, Der Texaner und auch recht erfolgreich als unbestechlicher, aber auch recht grobschlächtiger Cop in der überaus erfolgreichen Kinofilmreihe Dirty Harry. Der Schauspieler Clint Eastwood, mittlerweile auch schon 92 Jahre alt, der schon in jungen Jahren ein Gesicht, eine Mimik wie in Stein gemeißelt hatte, dem kaum mal ein Lächeln zu entlocken war, ist darüber hinaus aber auch ein begnadeter Filmemacher und Regisseur. Bei seiner Auswahl an umzusetzenden Themen geht er wohl bewusst stets sensible Themen an.
Besonders erwähnenswert sind hierbei die zwei 2006 zeitgleich abgedrehten Filme Flags of our fathers und Letters of Iwo Jima, welche die Landung der Amerikaner 1945 auf jener Insel thematisieren – zum einen aus der Sicht der Amerikaner, zum anderen aus der Sicht der Japaner, die jene Insel zu verteidigen hatten. Und ganz zum Entsetzen des amerikanischen Kinopublikums erwies sich der einstige Erzfeind in dieser Sache auch als nicht mehr als eine Handvoll junger japanischer Männer, mit eben den gleichen Problemen, Ängsten, Wünschen und Hoffnungen, wie die eigenen Jungs. Man drohte Eastwood mit einer Kinosperre beider Filme, wenn er nicht Letters of Iwo Jima zurückziehen würde. Natürlich ließ er sich nicht darauf ein.
Aber bereits 1992 rechnete Clint Eastwood schon mit seinem eigenem Image als gnadenloser Kino Killer, als Westernheld nun endgültig ab. Mit seinem Film Erbarmungslos, für den es auch den Oscar Bester Film des Jahres gab, selbst die Hauptrolle spielend, an der Seite von Gene Hackman, Morgan Freeman und Richard Harris, vollzog er einen Abgesang auf den klassischen Westernhelden. Seinen Sinn als Filmemacher bewies er danach auch immer wieder in erfolgreichen Kinostreifen wie Der fremde Sohn, J. Edgar, Gran Torino oder Invictus, um nur einige zu nennen.