Die Vorstellung von einem Dasein nach dem Tode, ist so alt wie die Menschheit selber.
Der Gedanke, dass nach dem Tode einfach nichts mehr ist, nicht mehr bleibt als die zunehmend verblassende Erinnerung all derer die einen kannten, und selbst diese dann auch noch gänzlich entschwinden wird wenn auch jene das Diesseits verlassen müssen, bereitet uns tiefes Unbehagen.
Beginnend beim Totenkult früherer Hochkulturen, wie z.B. derer der Ägypter, bis hin zu den heutigen Weltreligionen, wird dem „Gläubigen“ ein Leben seiner Seele, auch nach Tode, zu gestanden. Aber auch jenseits der großen Glaubensgemeinschaften ist die Vorstellung, dass die uns lieben Verstorbenen, auch wenn aus einer uns fremden Zwischendimension heraus, auch weiterhin an unserem Weiterleben teilhaben, eine recht gängige Form der individuellen Trostfindung.
Dieser naive Aberglaube weckt aber auch die Angst ungewollt somit auch all jene Tote mit zu erwecken, die schon zu ihren Lebzeiten Angst und Schrecken verbreiteten und nun als Untote, in Form von Poltergeistern oder Zombies die Lebenden heimsuchen – ihr verderbliches Wesen auch nach dem Tode weiter ausleben und auch ihre ehemaligen Wirkungsstätten für sich in Anspruch nehmen (man denke z.B. nur an den verfluchten Palast in Venedig).
Das Eigenleben der Toten war, ist und bleibt auch immerwährendes Thema innerhalb der Kunst. Vor allem in der Literatur; spätestens beginnend mit der Frühromantik, bietet dieses Thema, bis heute, immer wieder neue Anreize zu Novellen und ganzen Romanen, die in zunehmenden Maße, in immer weiteren, gar scheinbar unzähligen Verfilmungen, auch die große Kinowelt bis heute immer wieder fasziniert.
Goyas Bildtitel zu diesem unheimlichen, hier mir als Variationsvorlage dienendem Capricho lautet: „Und noch immer gehen sie nicht fort“. Vielleicht gehen sie aus dem Grund nicht, weil wir sie oftmals nicht gehen – und sie lieber wieder „auferstehen“ lassen würden. Auch wenn vielleicht nicht unbedingt so, wie in Stephen Kings „Friedhof der Kuscheltiere“.