„Dies ist sein wunder Punkt, dies ist seine Achillesverse“ – eine Formulierung die wir bis heute, so oder so ähnlich artikuliert, immer noch kennen und auch noch so gebrauchen. Zu verdanken haben wir diese Redewendung dem Tode des einstigen Heros Achilles, der in Homers Ilias, welche vor allem vom Kampf um Troja berichtet, eine bedeutende Rolle zukommt. Thetis, die Mutter des Achilles, einer der Meernymphen, eine der Naturgeister in der griechischen Mythologie, taucht ihren Sohn kopfüber in den Fluss Styx ein, jenen schwarzen, lichtlosen fließenden Sumpf, der das Diesseits vom Jenseits des Hades trennt, um ihm Unsterblichkeit zu gewähren. Doch natürlich hält sie Achilles an einem Fuß fest, um ihr Kind in den Untiefen des Flusses nicht zu verlieren. Und somit bleibt die eine Verse vom Wasser des Styx unbenetzt. Es ist halt eben dann jene Stelle, die Verse des Achilles, an dem der im Grunde unverwundbare Heros verwundbar bleibt und dann auch genau daran sterben wird, als ihn dort in Troja der Pfeil des Pares, gelenkt vom Gott Apollon, trifft.
Diese gänzliche Unverwundbarkeit eines mythologischen Heros, bis auf eben jene kleine Stelle seines Körpers, kennt man auch allzu gut auch aus der Nibelungen Sage, die des Drachentöters, namens Siegfried. Dieser badete einst im Blut eines von ihm erlegten Drachens, um eben auch jene Unverwundbarkeit zu erlangen. Doch bevor er eintauchte in das Blutbad, schwebte ein Blatt vom einem nahegelengenden Baum auf ihn herab und legte sich, unbemerkt von ihm selber, zwischen seine Schulterblätter. Und wie auch bei Achilles einst, gab es auch nun auch bei Siegfried, den einen wunden Punkt. Und in beiden Fällen wurde dieser Vorgang natürlich auch heimlich beobachtet, nun wissend, was die Welt an sich nicht wissen darf. Zum einen war es Hagen von Tronje, zum anderen der Gott Apollon, der einst Thetis am Fluss Styx beobachtete und dem viel daran lag, dem von seiner unliebsamen Schwester Athene unterstützten Angriff der Griechen auf Troja zu vereiteln.
Aber die Geschichte vom Kampf um Troja ist die des Homers, in seiner Ilias verewigt, ist im Grunde die des Achilles und die des Odysseus, welcher, durch die Göttin Athene inspiriert, das trojanische Pferd ersann und damit den Griechen, nach gut zehn Jahren, endlich den Sieg über Troja bescherte. Aber dies ist auch mal wieder eine andere Geschichte …