Der Felsendom ist der älteste Sakralbau des Islams und eines seiner Hauptheiligtümer in der Altstadt Jerusalems, jener Stadt, die als Schmelztiegel Dreier großer Religionen gilt und dessen Umgang miteinander, auf Grund ihres jeweiligen Alleinanspruches auf die absolute Wahrheit, bis heute, sich alles andere als einfach gestaltet. Der auf dem Tempelberg im südöstlichen Teil der Altstadt Jerusalems errichtete Kuppelbau wurde im 7. Jahrhundert um einen Stein, um einen Felsen herum gebaut welcher für Juden und Moslems gleichermaßen von Bedeutung ist, aber natürlich, gemäß ihrer Religionen, unterschiedlich interpretiert wird. Einst stand an gleicher Stelle der Jerusalemer Tempel, welcher im Jahr 586 v. Chr. zerstört wurde und in dessen Mittelpunkt ebenfalls jener Fels stand, auf dessen Stein – nach jüdischem Glauben, angeblich die Welt begründet wurde und Abraham seinen Sohn Isaak opfern wollte – oder nach muslimischen Glauben, Mohamed seine Himmelfahrt antrat.
Der Felsendom dient somit bis heute im Grunde der angemessenen Bewahrung und dem Schutz eines heiligen Ortes und wenn man den Fels als Objekt verstehen will, die einer Reliquie. Somit verstehen Moslems diesen Ort auch nicht als Moschee, sondern als Schrein … oder nur Kuppel – Qubba.
210 x 330 mm
Dvz. 1313
14.03.2020