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Dante

Dante Alighieri, der bekannteste und sicherlich auch wichtigste Dichter und Philosoph des ausgehenden Mittelalters Italiens ist auch heute noch mehr als präsent. Vor allem auf Grund seiner einzigartigen, epischen Dichtung – der göttlichen Komödie, an der er fast 15 Jahre lang arbeitete. Jeder hat vermutlich schon von dieser gehört, von diesem unglaublichen Abstieg in – und durch die Hölle, deren sieben Höllenkreisen, mit all den Betrügern, Sodomiten, Spekulanten und Mördern. Aber wirklich gelesen wird dieses, in der Form von Reimen, diesem, in einem im Singsang verfassten Epos, wohl nur noch von wenigen. Das macht im Grunde aber auch nichts, wenn man halbwegs weiß, worum es hier geht. Und dies scheinen nicht wenige zu sein.

DANTEDenn entgegen der damaligen, allgemein vorherrschenden christlichen Vorstellung, dass das Himmelreich, der Garten Eden irgendwo hoch oben liegen müsse, steigt Dante selber, an der Seite der römischen Dichters Vergil, erst einmal in in die Hölle hinab, im Grunde die Untiefen der Erde komplett durchschreitend, um an jenen Ort zu gelangen, der bis heute, jedweder menschlicher Vorstellungskraft entbehrt.

Dantes Höllenwelt gleicht einer Trichterform, unterteilt in die besagten sieben Büßerkreise und erst an seinem spitzem Ende, tief unten, unter der Erde, kurz nach dem Kreis der größten Übeltäter, öffnet sich ihm das Tor hin zum Himmelreich, um auf den höchsten Berg der Erkenntnis und der Vergebung zu gelangen. Es ist im Grunde, ein umgekehrter Weg …

Doch bei aller Bewunderung für dieses ewiglich zeitlose Epos Dantes muss ich einräumen, dass mir seine Unterwelt doch sehr ähnlich mit der des Hades aus der griechischen Mythologie erscheint. Auch die Welt des Hades, Herrscher jener einstigen mythologischen Unterwelt, der Welt der Toten, ist ebenfalls auch einem Trichter gleich angelegt, mit ebenso sieben Kreisen und auch einem Ende, tief unter der Erde, wo sich ein Garten plötzlich hoch oben, auf einem endlosen Plateau gelegen, für all jene auftut, die den Göttern des Olymps stets wohlwollend gedient haben.

Aber am Ende ist es nicht an mir, hier reale, wirkliche Bezüge nachweisen zu können, die ich allerdings mehr als spannend finden würde. Dies müsste man deutlich fachkundigeren überlassen. Seltsam nur, dass ich von diesen frappierenden Ähnlichkeiten nirgendwo nachlesen konnte …

Dante
Federzeichnung, Farbstift, Aquarell
Dvz. 1516
Format: 330 x 210 mm
19.09.2021

Ein Portrait von Dante anzufertigen stand somit schon länger auf meiner Wunschliste. Doch nur wie? Die wenigen zeitgenössischen Portraits, wie z.B. von Botticelli, sind natürlich, gemäß ihrer Zeit, eher idialiersiert. Und auch die übergroße Statue Dantes, vor den Uffizien in Florenz, könnte mal wohl auch kaum als Vorlage hierzu nutzen. Am Ende blieb mir nur die vermeintliche Totenmaske Dantes, bis heute ausgestellt im Palazzo Vecchio in Florenz, denn diese wurde von Tom Hanks natürlich auch wieder zurückgegeben. Diese war dann eine halbwegs brauchbare Anleitung.