Ich bin wahrlich ein begeisterter Cineast und breit aufgestellt in dem was gefällt, mir unterhaltsam ist. Ob nun der neueste Blade Runner, oder auch recht unliebsames, wie 12 years a slave, einer Tagebuch Verfilmung von Solomon Northup, ist für mich ebenso sehenswert wie auch das Weiße Band von Micheal Haneke aus dem Jahr 2009 – Hauptsache gut gemacht. Auch das was im allgemeinen als Filmklassiker versteht, schaue ich mir auch immer wieder gerne an. Angefangen von John Wayne bis Robert Mitchum oder von Hans Moser bis Heinz Rühmann. Was ich allerdings nur schwer ertragen kann ist das französische Kino, vor allem der 1960er und 1970er Jahre, in dem wirklich scheinbar jed wedes mögliches Beziehungsproblem, in gefühlt endlosen Dialogen, auf 90 Minuten Länge Film aufgebläht wurde. Da hilft dann auch keine großartige und unvergessliche Romy Schneider, wenn sie sich dann mal wieder mit total verheulten Augen an der Schulter von Alan Delon oder Michel Piccoli ausweint.
Eine wohltuende, und besonders hervorstechende Ausnahme des französischen Kinos sind für mich allerdings die Filme des großen Regisseurs Claude Chabrol, der vor allem in seinen Krimis stilistisch einem Hitchcock sehr nahe kommt. Vor allem das Abgründige seiner Protagonisten stellt er, auf wohltuende Weise französisch untypisch, eher überraschend distanziert, teils ironisch und entrückt dar. U.a. unvergessen bleibt natürlich auch sein großer Film Die Fantome des Hutmachers nach dem Roman von Goerges Simenon, in der Hauptrolle Charles Aznavour, einer Mischung aus Thriller, psychopathologischem Kammerspiel und Schwarzer Komödie.
Aber wie das ja mit allem so ist: Die Geschmäcker sind halt verschieden …