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Athene und Odysseus: Die Vision eines hölzernen Pferdes

Die Idee des Trojanischen Pferdes, das entscheidend für den Sieg der Griechen im Trojanischen Krieg wurde, wird in antiken Quellen meist Odysseus zugeschrieben, jedoch war Athene dabei eine wichtige Schutzgöttin und inspirierende Kraft. Es heißt, dass Odysseus diese List entwickelte, inspiriert durch seine Fähigkeit zur Täuschung und strategischen Intelligenz – beides Eigenschaften, die Athene als Göttin der Weisheit und Kriegsführung besonders schätzte.

Quellenlage zur Idee des Pferdes
Die bekannteste Darstellung des Trojanischen Pferdes findet sich in der Aeneis des römischen Dichters Vergil. Hier wird die Idee als die List des Odysseus beschrieben, die ihm half, die Stadtmauern Trojas zu überwinden. Homers Ilias hingegen endet vor dem Fall Trojas und erwähnt das Pferd daher nicht direkt; der Rest des Kriegsverlaufs und die Erfindung des Pferdes wurden späteren Dichtern und Mythenerzählern überlassen.

Rolle von Athene
In verschiedenen Versionen des Mythos wird erzählt, dass Athene Odysseus nicht nur durch Inspiration half, sondern auch die Trojaner beeinflusste, sodass sie das Pferd akzeptierten. Athenes Unterstützung für Odysseus ist über den gesamten Krieg hinweg konstant, und sie sorgt oft dafür, dass seine Listen erfolgreich sind. Durch ihre Weisheit und strategischen Fähigkeiten scheint sie also als geistige Quelle hinter der List zu stehen, auch wenn die Idee selbst Odysseus zugeschrieben wird.

Streit der Götter – Das Ende
Der Krieg um Troja ist auch ein Stellvertreterkrieg der Götter: Hier brechen ganz offen die gegenseitigen Abneigungen aus, die seit Anbeginn der Zeit bestehen – ganz zum Unwillen des Zeus, dessen Maxime es stets immer war, dass der Olymp sich nie in die irdischen Streitigkeiten und Konflikte der Menschen einzumischen zu habe. Aber der Göttervater verliert zunehmend an Einfluss. Hera, seine Schwester und Gemahlin und ihr Sohn Hephaistos (er schmiedet die Rüstung des Achilles), sowie die große Athene selbst schlagen sich klar auf die Seite der Griechen (verbündet in ihrem Hass auf Aphrodite), während Aphrodite, Apollon (Schutzgott der Trojaner) und Poseidon (welcher Troja selbst erbaut haben soll), an der Seite Trojas stehen. Nur zwei der großen Götter des Olymps bleiben in diesem Konflikt neutral: Ares, der sich freudig von einem blutigen Gemetzel zum nächsten schwingt und Hades, der sich noch nie so vieler Seelen für sein Totenreich erfreuen durfte. Somit endet mit dem Fall Trojas auch die Blutlinie des Olymps – es ist das Ende der großen griechischen Mythologie, denn die im Krieg um Troja beteiligten Götter kehren nie wieder zum Olymp zurück. Nur ein Mensch und König wird für den Sieg der Griechen büßen und auf Jahre verbannt, über die Meere irrend, eine wahre Odyssee auf sich nehmen müssen, um ins Leben zurück zu finden.

Bleistift, Farbstift, Aquarell
Dvz. 1770
Format: 250 x 175 mm
29.10.2024