Ares, Sohn des Zeus und Hera, ist in der griechischen Mythologie der allseits gefürchtete Kriegsgott. Er erfreut sich an der nackten Gewalt des Krieges und zieht daraus seine Kraft. Er ist mitleidlos selbst gegenüber Frauen, Kindern und Alten, somit an allen unschuldigen Opfern seiner Kriege. Ares‘ brutale Natur und seine unersättliche Lust an der Zerstörung machen ihn zu einer zwiespältigen Figur, die oft Verachtung und Angst gleichermaßen hervorruft. Damit steht er natürlich in einem ständigen Konflikt mit seiner mächtigen Schwester Athene, der Tochter und zugleich dem Lieblingskind von Zeus. Athene, selbst eine Göttin des Krieges, bevorzugt statt roher Gewalt die Kriegslist und Strategie. Sie setzt auf kluge Taktik und überlegte Planung, um unnötige Opfer zu vermeiden, und ist bekannt für ihre Weisheit und Gerechtigkeit. Ihre Kriegsführung ist rational und zielgerichtet, und sie nutzt ihre Fähigkeiten auch, um Diplomatie walten zu lassen und Konflikte bereits im Vorfeld zu entschärfen.
Ares und Athene, Bruder und Schwester, finden somit nie zueinander und treten sogar, ganz zum Unwillen des Vaters Zeus, in Troja gegeneinander an. Während des Trojanischen Krieges sind ihre unterschiedlichen Ansätze und Persönlichkeiten besonders deutlich zu sehen. Ares, auf Seiten der Trojaner, bringt Chaos und Zerstörung über das Schlachtfeld, während Athene, die die Griechen unterstützt, ihren Schützlingen Mut und Klugheit einflößt. Es ist auch sie, die Odysseus die Idee des „Trojanisches Pferdes“ zuflüstert. Diese Gegensätze verdeutlichen nicht nur den ewigen Zwist zwischen ihnen, sondern auch die duale Natur des Krieges selbst – einerseits die unkontrollierte Gewalt und andererseits die disziplinierte Strategie.
Ihre Konflikte spiegeln auch die menschlichen Spannungen zwischen roher Kraft und kluger Überlegung wider, die in jeder Kriegssituation auftreten. Während Ares für den ungebändigten Kriegsrausch steht, symbolisiert Athene die überlegene Kriegsführung, die letztendlich das Überleben und den Sieg sichert. Die unversöhnliche Feindschaft zwischen Ares und Athene zeigt, dass in der Welt der Götter, ebenso wie in der der Menschen, unterschiedliche Werte und Strategien oft aufeinanderprallen, was den Lauf der Geschichte maßgeblich beeinflusst.
Bleistift, Farbstift, Aquarell
Wvz. 5378
Format: 300 x 300 mm
Juni 2024