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Achilles in den Straßen Trojas

Achilles ist eine der zentralen Figuren im Trojanischen Krieg, der in Homers Ilias beschrieben wird. Er war neben Ajax und Odysseus einer der größten griechischen Helden und Krieger, bekannt für seine übermenschliche Stärke, seinen Mut und seine beinahe unbesiegbare Natur. Achilles‘ Rolle und Bedeutung im Kampf um Troja sind vielschichtig und dramatisch:

1. Halbgott und Unverwundbarkeit

Achilles war der Sohn von Peleus, einem sterblichen König, und Thetis, einer Meeresgöttin. Um ihren Sohn unverwundbar zu machen, tauchte Thetis ihn als Kleinkind in den Fluss Styx, wodurch sein Körper unverwundbar wurde – außer an seiner Ferse, die sie festhielt und die später als Achillesferse bekannt wurde.

2. Die Prophezeiung und seine Wahl

Thetis, seine Mutter selbst, sagte ihm voraus, dass er entweder ein langes, friedliches Leben führen oder jung sterben und ewigen Ruhm erlangen würde. Er wählte Letzteres (auch von Odysseus listenreich verführt), schloss er sich der griechischen Armee im Kampf gegen Troja an. Diese Entscheidung prägt seine gesamte Rolle im Krieg: Er kämpft eigentlich nicht für den Sieg der Griechen, sondern nur für seinen eigenen unsterblichen Ruhm.

3. Achilles’ Zorn und Rückzug aus dem Kampf

Der zentrale Konflikt in der Ilias ist Achilles‘ Streit mit dem griechischen Heerführer Agamemnon. Achilles verabscheute und hasste diesen zutiefst, sah er in ihm den reinen machtgierigen Politiker. Dieser beansprucht auch noch Achilles‘ „weibliche Beute“, in die Achilles sich sofort verliebte als er sie sah – die Kriegsgefangene Briseis (eine Priesterin des Apollons, dessen Tempel Achilles selbst zerstört hatte), für sich selbst – was Achilles tief verletzt. Aus Wut über diese Demütigung zieht er sich sofort vom Kampf zurück. Auch Odysseus kann seinen Freund nicht beschwichtigen. Doch ohne Achilles und sein Heer, das der gefürchteten Myrmidonen, gerät das griechische Heer vor den Toren Trojas in große Bedrängnis, und müssen sich unter großen Verlusten zum Strand zurückziehen. Es vergehen Jahre …

4. Patroklos’ Tod und Achilles’ Rückkehr

Der Wendepunkt kommt, als Achilles’ engster Freund und Gefährte Patroklos in der Schlacht von dem trojanischen Helden Hektor getötet wird. Patroklos war in Achilles‘ Rüstung in den Kampf gezogen, um den Griechen Mut zu machen. Von Trauer und Rache getrieben, kehrt Achilles und sein Heer in die Schlacht zurück. Er selbst besiegt Hektor in einem epischen Zweikampf und zieht seinen Leichnam in Triumph um die Mauern Trojas.

5. Achilles‘ Tod

Nach Prinz Hektors Tod, der als größter Krieger der Trojaner galt, wird Achilles als unbesiegbarer Held gefeiert. Doch letztlich fällt er selbst – wie von seiner Mutter prophezeit – getroffen durch einen Pfeil des Paris, jenes trojanischen Prinzen und der jüngere Bruder Hektors, welcher im Grunde im Alleingang, mit der Entführung der „schönen Helena“, der Frau von König Melenaos (Bruder des Heerführers der Griechen), den jahrelangen trojanischen Krieg provozierte. Sein Pfeil, der von dem Gott Apollon gelenkt wurde, trifft Achilles an seiner einzigen verwundbaren Stelle – seiner Ferse – und führt zu seinem Tod.

Bedeutung von Achilles im Krieg

Achilles steht als Symbol für Heldentum, aber auch für das tragische Schicksal eines Mannes, der von seiner eigenen Wut, Ehre und dem Streben nach Ruhm getrieben wird. Ohne seine Fähigkeiten hätten die Griechen kaum eine Chance gegen die Trojaner gehabt, doch sein Stolz und seine Emotionalität zeigen auch die Gefahren von übertriebenem Ehrgefühl und Individualismus im Krieg.

Seine Rolle im Trojanischen Krieg ist damit ein Symbol für die menschlichen Schwächen und Tugenden, die miteinander in Konflikt stehen.

Bleistift, Farbstift, Aquarell
Dvz. 1768
Format: 250 x 175 mm
10.10.2024