Egal ob nun Oliver Twist, Eine Weihnachtsgeschichte oder auch David Copperfield, diese Geschichten und Romane des Charles Dickens, einer der bedeutendsten englischen Autoren des 19ten Jhdts., sind wohl selbst unserer heutigen Jugend, die ja angeblich so gut wie gar nichts mehr liest, ganz sicher immer noch ein Begriff. D.h. natürlich nicht, dass jene auch all seine Bücher auch heue noch lesen, aber man kann davon ausgehen, dass jeder sie irgendwann einmal, zumindest in Form einer der zahlreichen Kinoumsetzungen seiner Bücher, gesehen hat. Denn spätestens zu Weihnachten, wird es wie immer, somit auch in diesem Jahr, erneut Charles Dickes, weltweit, in die Flimmerkisten schaffen – als ewige, ja zeitlose Klassiker eben! Und auch ich, werde sie mir gerne wieder einmal anschauen – zumindest den Oliver Twist.
Charles Dickens, vor allem auf Grund dieser Kinoumsetzungen vielleicht, rein auf einen Jugendautor reduzieren zu wollen, würde wohl völlig zu kurz greifen. Denn als einer der ersten und ganz wenigen Autoren seiner Zeit, thematisiert Dickens vor allem die einst unglaublichen sozialen Missstände Englands (bei uns und anderswo, gab es diese natürlich auch), die insbesondere durch die gerade beginnende industrielle Revolution sich hin ins fast Unerträgliche immer weiter verschärften. In seinen Werken finden sich somit auch oft konkrete Hinweise auf völlig unakzeptable, gesellschaftliche Verhältnisse des viktorianischen Zeitalters, etwa durch die beispielhafte Darstellung der gar unmenschlichen Situation der armen Stadtbevölkerung am Rande Londons, bedingt durch die damals völlig verkrusteten sozialen Strukturen.
Vor allem das Leid der Kinder, natürlich jener der untersten Gesellschaftsschicht, die gnadenlos, ja hemmungslos betriebene Kinderarbeit, das stetige abdriften dieser dann in die Kriminalität und Prostitution, steht bei Dickens immer wieder im Fokus seiner Erzählungen. Dank seiner damaligen Romane soll sich angeblich, in den Londoner Slums, vor allem in Jacobs Island, die Lebenssituation der Ärmsten tatsächlich zumindest ein wenig verbessert haben.
Mehr Ehre kann sich im Grunde kein Autor wünschen, auch wenn er sich dadurch, in den etablierten gesellschaftlichen Kreisen, vor allem in jenen der Aristokratie, nur wenig Freunde machen konnte …