Es ist mal wieder Zeit für Eitelkeiten, denn Selbstportraits – Selbstreflexionen des eigenen Ichs, sind ja im Grunde nichts anderes, aber eben auch eine schöne Spielwiese für Feder und Pinsel. Rembrandt van Rijn ist wohl der erste gewesen, der sein eigenes Antlitz, über Jahrzehnte hinweg, immer wieder im Bild festhielt und somit eine wahre Chronologie hierzu erschuf. Und natürlich – der unvergessene Hamburger Zeichner Horst Janssen, der sich selber wohl das liebste Motiv überhaupt war, hat diesem allzu persönlichem Sujet zusätzlich, nochmals, eine ganz besondere zeichnerische Note verliehen.
Es liegt mir natürlich fern, mich mit diesen Größen zu messen – darum geht es natürlich auch nie, denn jedwede zeichnerische Disziplin sollte man nicht als sportliches Event verstehen. Somit ist die Titelwahl zu diesem Blatt: Mann ohne Eigenschaften, von Robert Musil, eben doch kein Zufall …