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Friedrich Nietzsche

Sein Leben war maßgeblich von Krankheiten bestimmt und die letzten 10 Jahre verbrachte er zum Großteil in geistiger Umnachtung, vereinnahmt und hier und da sogar einem ausgewählten Publikum auf dem Krankenbett vorgeführt, von der allzu geschäftstüchtigen Schwester Elisabeth. Nietzsche erlebte seinen Ruhm als neuer bedeutender Philosoph, den er sich durch seine zahlreichen freien Schriften erworben hatte, nicht mehr bewusst. Nach seiner Professur für klassische Philologie, die er auch aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste, begab er sich auf zahlreiche Reisen, immer hoffend darauf, dass das veränderte Klima seiner Gesundheit zuträglich sein könnte.

Schriftlich rechnete Nietzsche nicht nur mit seinem großem Vorbild Arthur Schopenhauer ab, dessen grundlegendem Pessimums er nicht mehr folgen wollte, sondern auch mit seinem einstigen großen Idol und Freund Richard Wagner. Seine Enttäuschung über die ersten Bayreuther Festspiele von 1876, wo er sich von der Banalität des Schauspiels und der Niveaulosigkeit des Publikums abgestoßen fühlte, nahm Nietzsche zum Anlass, sich von Wagner zu entfernen. Seine frühere Leidenschaft schlug in Ablehnung und schließlich radikale Gegnerschaft um.

Nietzsches Denken hat weit über die Philosophie hinaus gewirkt und ist bis heute unterschiedlichsten Deutungen und Bewertungen unterworfen. Nietzsche schuf keine systematische Philosophie. Oft wählte er den Aphorismus als Ausdrucksform seiner Gedanken. Seine Prosa, seine Gedichte und der pathetisch-lyrische Stil von Also sprach Zarathustra verschafften ihm Anerkennung als Schriftsteller.

Federzeichnung, Farbstift, Aquarell
Wvz. 5180
Format: 770 x 330 mm
Oktober 2019