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100 Jahre Einsamkeit – Gabriel García Márquez

Die meisten Bücher, auch wenn sie einem gefallen haben, nimmt man im Leben nur einmal in die Hand, nur wenige vielleicht zweimal. Den Roman „Hundert Jahre Einsamkeit“ des Kolumbianers Gabriel García Márquez (1927-2014), für den er 1982 den Literaturnobelpreis erhielt, habe ich jedoch sogar mehrmals gelesen. Die epische Erzählung um die Gründung des fiktiven Dorfes Macondo mitten im tiefsten kolumbianischen Dschungel und die damit eng verbundene Familiensaga der Buendia, deren Aufstieg, Fall und Selbstzerstörung, erzählt über sechs Generationen, fand ich einst so faszinierend und spannend. Einige Literaturwissenschaftler sehen die Handlung des Romans auch als eine Art Allegorie auf die Entwicklungsgeschichte Lateinamerikas und unterteilen den Roman daher in vier Epochen (n. M. Strausberg):

Bleistift, Farbstift, Aquarell
Wvz. 5352
250 x 350 mm
Juli 2023

1. Entdeckung, Eroberung, Kolonialzeit (1492 – 1830)
2. Republik: Beginn der Bürgerkriege (1830 – 1902)
3. Beginn des Imperialismus: Bananen etc. (1899 –1930)
4. Aktualität: Neoimperialismus (1930 – Gegenwart)

Dennoch, viele empfinden diesen Jahrhundert Roman als viel zu verschachtelt, zu weitreichend, die Namen der Protagonisten sich alles in allem viel zu ähnlich, um all den Aurelianos und Arcadios gedanklich folgen zu können. In dieses Dunkel bringt der folgende Familienstammbaum vielleicht ein wenig Licht:

© https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Stammbaum.jpeg